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Naturreservat Dana in Jordanien

Ungefähr auf der Mitte des Weges von Amman nach Aqaba liegt das circa 310 km2 große Naturreservat Dana in Jordanien. Es erstreckt sich vom Jordangraben bis zum Flachland von Wadi Araba und erhielt seinen Namen nach dem in der Nähe gelegenen Dorf Dana, das vor 300 Jahren von Beduinen gegründet wurde. Der kleine Ort liegt am Ende des Wadi Dana mit seinen eindrucksvollen weißen und roten Sandsteinfelsen auf einer Anhöhe und bietet einen faszinierenden Blick über das Gelände.

Seit 1993 steht das Naturreservat unter dem Schutz der Königlichen Gesellschaft für Naturschutz (Royal Society for the Conservation of Nature (RSCN)). Auf den ersten Blick wirkt die Landschaft mit Felshängen, Geröll und Sanddünen wie eine unbelebte Wüste. Bei näherer Betrachtung offenbaren sich Flora und Fauna, die neugierig auf weitere Beobachtungen machen. Einige dieser Pflanzen- und Tierarten sind so selten, dass sie im übrigen Jordanien unbekannt sind. Insgesamt gibt es hier über 600 Wildpflanzenarten sowie rund 250 Säugetier-, Vogel- und Reptilienarten. Sogar Raubtiere wie Hyänen, Wölfe oder Wildkatzen sind dabei.

Die abwechslungsreiche Landschaft aus zerklüfteten Bergen und tiefen Tälern reicht von 1200 m über bis 200 m unter dem Meeresspiegel. Zahlreiche organisierte Trekking- und Jeeptouren bringen die Schönheit des Naturreservats näher. Die Unterkünfte in kleinen Gästehäusern oder Hotels bieten zwar keinen großen Komfort, werden aber als sauber gelobt, ebenso finden die aus landestypischen Zutaten gereichten Mahlzeiten großen Anklang. Es ist auf den geführten Touren auch möglich, mitten in der Natur in Zelten zu übernachten.

Naturreservat Dana

Naturreservat Dana ©iStockphoto/Mytho

Bei organisierten Rundreisen durch Jordanien darf das Naturreservat Dana nicht fehlen. Von dort ist es dazu nicht mehr weit zur allen Orientfreunden bekannten Stadt Petra, die zu Fuß oder per Kamel erreichbar ist. Die alte Stadt der Nabatäer wurde vor rund 200 Jahren wiederentdeckt und zählt inzwischen zum UNESCO-Weltkulturerbe. Sich einer von einem Beduinen geführten Tour anzuschließen wird zu einem unvergesslichen Erlebnis. Die Einheimischen sind von großer Herzlichkeit und zeigen den Reisenden mit sichtlicher Freude, was es im Naturreservat Dana zu entdecken gibt.

Trekking-Touren starten oft am Rummana-Camp, einem Zeltdorf, von wo es zuerst zum Jebel Rummana geht. Bei klarer Sicht lässt sich von diesem Berg aus die israelische Wüste Negev erkennen. Weiter geht es nach Feynan, einer archäologischen Ausgrabungsstätte, wo Funde bewiesen, dass hier bereits vor 3000 Jahren Eisen verhüttet wurde. Noch immer erinnern stillgelegte Minen und Schlackeberge sowie ein Aquädukt an damalige Betriebsamkeit. Das antike Kupferabbaugebiet von Feynan beherbergt heute die Feynan Eco Lodge. Es ist angeraten, mehrere Tage in dieser atemberaubenden Kulisse zu verbringen. Die wohltuende Stille des Naturreservats mit der grandiosen Landschaftskulisse vereinigt sich mit der geschmackvoll eingerichteten Lodge zu einem Ort höchster Entspannung. Das Haus ohne jegliche konventionelle Elektrizität arbeitet sparsam mit Sonnenkollektoren. Abends sorgen Kerzen und Öllampen für romantische Beleuchtung. Eine Klimaanlange existiert nicht, doch dicke Mauern schützen wirkungsvoll vor zu viel Hitze.

Ein mehrtägiger Ausflug ins Naturreservat Dana wird sich als bleibende Erinnerung einprägen. Als günstigste Reisezeit empfehlen sich die Monate April und Mai sowie Oktober und November. Das einsam gelegene und zeitlos erscheinende Naturschutzgebiet zieht vor allem Menschen an, die gern ausgetretene Pfade des Massentourismus meiden. Rucksacktouristen und wandernde Naturfreunde fühlen sich hier wie im Paradies.

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