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Bethlehem – der Geburtsort Jesu

Die Stadt Bethlehem mit etwa 30.000 Einwohnern liegt im palästinensischen Autonomiegebiet im Westjordanland. Als eine der wichtigsten christlichen Pilgerstätten wird der Geburtsort Jesu von den meisten Besuchern aus dem gut 10 km nördlich gelegenen Jerusalem besucht. Aber es besteht unter anderem auch eine Busverbindung von Damaskus aus. Wer aus Jerusalem aufbricht, kann am Busbahnhof einen arabischen Shirut nehmen und damit bis zum israelischen Checkpoint am Rande der Stadt Bethlehem fahren. Von hier aus lässt sich die weitere Strecke zu den Hauptsehenswürdigkeiten zu Fuß zurücklegen oder bequem per Taxi erreichen.

Geburtskirche Jesu

Im Zentrum befindet sich der Manger Square oder Krippenplatz, der heute als Parkplatz genutzt wird. Die gegenüber gelegene Geburtskirche Jesu, in der noch immer Gottesdienste stattfinden, gehört zu den wenigen vollständig erhaltenen Sakralbauten der frühchristlichen Zeit. Die erste an der Stelle der Höhle, in der Jesus geboren worden sein soll, unter Konstantin 334 erbaute Kirche wurde im Samariteraufstand 529 beschädigt und in der Folge abgerissen. An ihrer Stelle errichtete Kaiser Justinian I die nur geringfügig größere heutige Geburtskirche, die in den folgenden Jahrhunderten einige Angriffe unbeschadet überstand: Weder die im 7. Jahrhundert einfallenden Perser noch die Mamluken im 13. Jahrhundert zerstörten das Bauwerk.

Die Geburtskirche macht von außen zwar keinen spektakulären Eindruck und zwingt den Besucher, unter einer niedrigen Eingangspforte hindurch zu kriechen, beherbergt aber in ihrem Inneren außer der Geburtsgrotte mit einem 14-strahligen Silberstern an Christi Geburtsstelle gut erhaltene Mosaiken aus dem Vorgängerbau des 4. Jahrhunderts. Altarraum und Grotte sind exakt unter verschiedenen Konfessionen aufgeteilt: während die griechisch-orthodoxe Kirche den Hauptaltar für sich in Anspruch nimmt, gehören die Seitenaltäre jeweils zur römisch-katholischen und armenischen Kirche.

Bethlehem

Bethlehem ©iStockphoto/rogkoff

Katharinenkirche

Von der Geburtsgrotte aus führt ein unterirdischer Durchgang direkt zur nächsten Sehenswürdigkeit, der Katharinenkirche. Diese römisch-katholische dreischiffige Kirche wurde 1881 von den Franziskanern als Neubau anstelle einer früheren errichtet und beherbergt heute das katholische Pfarrzentrum Bethlehems. Sie ist vor allem für ihre lebensgroße Christkindfigur aus Holz berühmt, die in der regelmäßig im Fernsehen weltweit übertragenen Weihnachtsmesse einen Ehrenplatz direkt unter dem Altar einnimmt. Weitere religiöse Attraktionen der Stadt sind das Grab von Jacobs Frau Rahel, das von Christen, Juden und Moslems gleichermaßen verehrt wird, die Omarmoschee und die so genannte Milchgrotte. In dieser zu einer Kapelle umgebauten Höhle befindet sich ein Schrein für die Muttermilch Marias. Wer sich nicht nur auf religiösen Pfaden bewegen, sondern auch die palästinensische Alltagskultur kennenlernen möchte, kann im Folkloremuseum interessante Einblicke in die traditionelle und moderne Lebensweise in Palästina nehmen.

Nach einem ausführlichen Sightseeing lohnt sich ein Bummel durch die Märkte und Souvenirläden. Als Mitbringsel aus Bethlehem sind vor allem Krippenfiguren und Holzkreuze beliebt, die hier in kunstvoller Arbeit aus Olivenholz geschnitzt in großer Vielfalt angeboten werden. Daneben sind die Kunsthandwerker der Stadt auch für ihre Perlmuttarbeiten, Keramiken und Silberwaren bekannt, die preisgünstiger gehandelt werden als zum Beispiel in Jerusalem. Da Bethlehem auch heute allerdings noch nicht über umfangreiche Ãœbernachtungsangebote verfügt, bietet es sich ideal für einen Tagsausflug an.

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